„Ein unfassbares deutsches Glück“ – Emotionen in der Erinnerungspolitik zum 25. Jahrestag von Mauerfall und ‚Wiedervereinigung‘

Autor/innen

  • Sahra Rausch

Abstract

Der Artikel nähert sich der politikwissenschaftlichen Emotionsforschung von einer sozialkonstruktivistischen Perspektive. Emotionale Diskurse lassen sich als verstetigte soziale Praktiken verstehen, daher erfolgt eine intertemporale Gegenüberstellung, um mögliche Veränderungen emotionaler Diskurse der erinnerungspolitischen Inszenierungen zum 25-jährigen Jubiläum von Mauerfall und ‚Wiedervereinigung‘ in den Jahren 2014/2015 sichtbar zu machen. Konkret wird der Frage nachgegangen, welchen Beitrag Emotionen bei der Konstituierung kollektiver Identität(en) leisten. Mithilfe eines diskursanalytischen Zugangs wurden Zeitungsartikel und Redebeiträge der Festakte 2014/2015 und des Staatsaktes 1990 ausgewertet. 25 Jahre nach dem Mauerfall dominiert die Artikulation von Freude und Glück über die ‚Wiedervereinigung‘ gegenüber der 1990 präsenten Ermahnung zur Verantwortungsübernahme, Zurückhaltung und dem Empfinden von Dankbarkeit. Die Analyse zeigt, dass die identifizierten emotionalen Diskurse es vermögen, eine ‚deutsche Nationalidentität‘ hervorzubringen, bei der die ‚Wiedervereinigung‘ als Fortführung deutscher Demokratie- und Revolutionsgeschichte entworfen wird.

Schlagwörter: Emotionen, Emotional Discourses, Erinnerungspolitik, Mauerfall, Wiedervereinigung, Diskursanalyse.

Bitte zitieren Sie diesen Beitrag wie folgt:

Rausch, S. (2017). „Ein unfassbares deutsches Glück“ – Emotionen in der Erinnerungspolitik zum 25. Jahrestag von Mauerfall und ‚Wiedervereinigung‘. "forsch!" - Studentisches Online-Journal der Universität Oldenburg, 1, 270-285.

https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-201705064611

 

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Veröffentlicht

2017-01-31

Ausgabe

Rubrik

Wissenschaftlicher Artikel