Die performative Darstellung der Geschlechterbilder anhand von Drag Kings und Drag Queens

Autor/innen

  • Melanie Dietz

Abstract

Bei der Arbeit handelt es sich um meine Masterthesis, in der ich mich damit beschäftigt habe, wie Geschlechterbilder von Drag Queens und Drag Kings sowohl auf der Bühne, wie auch im alltäglichen öffentlichen Raum, performativ hervorgebracht und repräsentiert werden. Anhand Judith Butlers Ansatz der Performativität werden die Darstellungsmechanismen näher beleuchtet um sich weiter mit den unterschiedlichen Praktiken der Drag Queens und Drag Kings zu beschäftigen. Es wird den Fragen nachgegangen, wie Geschlecht vor-, her- und dargestellt wird, ob sich Regelmäßigkeiten abzeichnen und inwiefern Unterschiede zwischen Bühnen- und Alltagsperformances existieren. Eine Veränderung der (akademischen) Sichtweise auf eine nicht strikte zweigeschlechtlich strukturierte Wirklichkeit und ein dadurch resultierendes Nachdenken über Geschlecht dient als Möglichkeit für die hiesige Fragestellung. Seit Beginn der 1990er Jahre etablierte sich der Ansatz eines konstruierten Geschlechtes und somit einer denaturalisierenden Sichtweise kontinuierlich im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung. Besonders die Unterscheidung zwischen Sex, Gender und dem durch Butler hinzugefügten Begehren führte zu einem (wissenschaftlichen) Umdenken. Drag Queens und Drag Kings experimentieren mit geschlechtlich codierten Stilmitteln, Gesten, Bewegungen und den Darstellungsformen von Geschlecht und persiflieren in ihren Bühnenperformances in einer überspitzten Art das jeweils andere Geschlecht. Sie zeigen dabei die soziale Konstruiertheit von Geschlecht auf wodurch dieses denaturalisiert wird. Anhand teilnehmender Beobachtungen wurde diese Art der Inszenierung von Geschlechterbildern durch Drag Kings und Drag Queens in der Arbeit untersucht. Wie werden Geschlechter repräsentiert? Welche Stilmittel werden verwendet? Wird Geschlecht dabei dekonstruiert und wenn ja, inwiefern geschieht dies? Die vorzustellende Arbeit leistet durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis einen Beitrag für ein besseres Verständnis der grundlegenden Veränderungen geschlechtlicher Möglichkeiten und Wirklichkeiten und der damit verbundenen Anfechtung der heteronormativen Zweigeschlechtlichkeit.

Schlagwörter: Drag, Performativität, Teilnehmende Beobachtung, Geschlechterbilder, Drag Queens, Drag Kings, Darstellungsformen, Queer Theorie.

Bitte zitieren Sie diesen Beitrag wie folgt:

Dietz, M. (2017). Die performative Darstellung der Geschlechterbilder anhand von Drag Kings und Drag Queens. "forsch!" - Studentisches Online-Journal der Universität Oldenburg, 1, 139-151.

https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-201705056922

 

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Veröffentlicht

2017-01-31

Ausgabe

Rubrik

Wissenschaftlicher Artikel