Wie funktioniert Herrschaft? Gegenreformation und Hexenverfolgung im Niederstift Münster als Beispiele für frühneuzeitliche Aushandlungsprozesse

Autor/innen

  • Christina Bunger

Abstract

Lange Zeit galt der Begriff des Absolutismus als Hauptmerkmal bei der Beschreibung von Herrschaft in der Frühen Neuzeit. Seit den 1990er Jahren mehren sich allerdings Zweifel an dem Konzept. In diesem Artikel wird die Funktionsweise von Herrschaft auf mikrohistorische Art beleuchtet. Das ehemalige Niederstift Münster bildet dabei den Untersuchungsraum. Hier kam es im Zuge der Gegenreformation im 17. Jahrhundert zu einer Reihe von Konflikten zwischen katholischer Obrigkeit und protestantischen Untertanen. Es soll dargelegt werden, dass diese Konflikte als Teil eines Aushandlungsprozesses zu verstehen sind. Um diese Annahme zu bestätigen, werden unterschiedliche Strategien zur Vermeidung eines Konfessionswechsels betrachtet. Es konnte letztlich gezeigt werden, dass es sich bei den Konfessionsstreitigkeiten in der Tat nur sekundär um religiös motivierte Konflikte handelte. In erster Linie ging es um den Erhalt eigener Rechte und Privilegien. Da nahezu alle Hexenprozesse im Fürstbistum Münster in die Zeit der Gegenreformation fallen, wird abschließend die Möglichkeit diskutiert, dass es sich auch hierbei um ein machtpolitisches Instrument handeln könnte.

Schlagwörter: Niederstift Münster, Aushandeln von Herrschaft, Mikrogeschichte, Hexenprozesse.

Bitte zitieren Sie diesen Beitrag wie folgt:

Bunger, C. (2017). Wie funktioniert Herrschaft? Gegenreformation und Hexenverfolgung im Niederstift Münster als Beispiele für frühneuzeitliche Aushandlungsprozesse. "forsch!" - Studentisches Online-Journal der Universität Oldenburg, 1, 117-129.

https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-201705056904

 

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Veröffentlicht

2017-01-31

Ausgabe

Rubrik

Wissenschaftlicher Artikel