Exorbitante Helden? Figurendarstellung im mittelhochdeutschen Heldenepos

Autor/innen

  • Elisabeth Lienert Universität Bremen

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE201817

Abstract

Exorbitanz ist keine Qualität, die Helden als solchen anhaftet, sondern entsteht durch narrative Zuschreibung, intra- wie extradiegetisch. Das Phantasma Exorbitanz wird inhaltlich unterschiedlich gefüllt: heroisch oder pragmatisch, kon­struktiv oder destruktiv, vorbildhaft oder verwerflich, immer das Maß des Gewöhn­lichen übersteigend. Der Exzess wird freilich bisweilen ›postheroisch‹ gebrochen, durch Pragmatisierung, Serialisierung, Komisierung. Helden mittelhochdeutscher Hel­denepik fungieren in den Texten nicht als identitätsstiftende Vorbilder. Memoria wird nicht zum Nachvollzug inszeniert, sondern zum Weitererzählen, das Exorbitanz zugleich konstruiert und destruiert.

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Veröffentlicht

10.02.2018

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Artikel