Ein Beitrag zur Debatte um den Würdebegriff - Leidensfähigkeit als Fundament von Würde

Authors

  • Isabell Düde

Abstract

Um dem Würdebegriff auf einer grundlegenden und emotionsbasierten Ebene näherzukommen, bietet sich die Philosophie der Einfühlung nach Edith Steins als fruchtbar an. Stein legt anschaulich dar, ab wann man sein gegenüber als Individuum wahrnimmt. Würde wird daher als etwas verstanden, was man im anderem Wesen erkennen kann, sobald man dieses als Individuum wahrnimmt. Gleichzeitig bedeutet dies, dass dieses Wesen ein Empfindungswesen und leidensfähig ist. Leiden wird dabei als Umstand verstanden, der zu vermeiden ist. Weiterhin ist Leiden etwas, was der Betroffene nur selbst empfinden kann und gleichzeitig nachvollziehbar von anderen ist. Wenn der Begriff der Würde an der Möglichkeit der Leidensfähigkeit hängt und Leiden etwas ist, was zu vermeiden ist, dann bedeutet dies, dass die Würde des Menschen dadurch gewahrt wird, dass man dessen Leiden reduziert. Und dabei sollte der Leidende mitbestimmen können, wie groß sein Leid ist. In dem Verhältnis von Selbstfühlen und Mitfühlen liegt die Stärke eines emotionsbasierten Würdebegriffs, da man hier sein Gegenüber als Menschen wahrnimmt.

Schlagwörter: Philosophie, Würde, Einfühlung, Leiden, Zuhören, Selbstbestimmung, Edith Stein.

Bitte zitieren Sie diesen Beitrag wie folgt:

Düde, I. (2017). Ein Beitrag zur Debatte um den Würdebegriff - Leidensfähigkeit als Fundament von Würde. "forsch!" - Studentisches Online-Journal der Universität Oldenburg, 1, 362-367.

https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-201705064697

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Published

2017-01-31

Issue

Section

Essay