Projektbericht: Entwicklung und Auswertung einer Online-Umfrage zum Thema „Kultur von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen“ mit dem Schwerpunkt Kunst und Musik
Abstract
Hörbeeinträchtigte und taube Menschen bewegen sich häufig zwischen zwei Welten: Der Gehörlosenkultur mit eigener Sprache und Kunstformen auf der einen und der Welt der Hörenden auf der anderen Seite. Im Rahmen eines Studienseminars wurde eine Umfrage erstellt und ausgewertet, die sich mit den Themen kulturelle Identifikation, öffentliche Teilhabe und Herausforderungen dieser Zielgruppe auseinandersetzte.
Im Themenkomplex Kunst und Musik ergab eine Literaturrecherche, dass sich die Klang- und Musikwahrnehmung von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen von jener der Hörenden unterscheidet. Zudem gibt es die Annahme, dass der Kunstform Musik in der Gehörlosengemeinschaft ein geringerer Stellenwert zugeschrieben wird. Die Umfrage sollte die Hypothese überprüfen, nach der sich eine stärkere Identifizierung mit der Gehörlosengemeinschaft negativ auf die Bewertung von Musik als wichtige Kunstform auswirkt.
Die Auswertung der Ergebnisse bestätigte diese Hypothese anhand der Variable Selbstbezeichnung als Gebärdensprachbenutzer*in/ Signer*in. Des Weiteren waren Taubheit sowie ein überwiegend hörbeeinträchtigtes familiäres und soziales Umfeld signifikante Einflussfaktoren. Ein direkter Vergleich mit Hörenden wäre ein interessanter Anknüpfungspunkt für weitergehende Untersuchungen.
Schlagwörter: Gehörlosenkultur, Hörbeeinträchtigungen, Gebärdensprache, Musikwahrnehmung, systematische Musikwissenschaft
Bitte zitieren Sie diesen Beitrag wie folgt:
Titz, V. (2018). Projektbericht: Entwicklung und Auswertung einer Online-Umfrage zum Thema „Kultur von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen“ mit dem Schwerpunkt Kunst und Musik. “forsch!” - Studentisches Online-Journal der Universität Oldenburg, 2018, Nr.1, 1–10.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:101:1-2018110621305161345224