Themenheft 16: Umwege, Abwege, Nebenwege
hrsg. von Pia Selmayr und Sarina Tschachtli
Abstract
Erzähltexte des Mittelalters sind geprägt von den Wegen, die ihre Figuren gehen. Diese Wege sind eng mit dem Erleben und Wahrnehmen der Figuren verbunden, bestimmen den erzählten Raum und die Struktur des Textes. Durch die Mobilität der Figuren werden Raum- und Sujet-Grenzen überschritten, Wissen und Erfahrung erweitert und Vorstellungen von Eigenem und Fremdem, von Nähe und Distanz, von Zentrum und Peripherie verhandelt. Dabei sind es selten die geraden, zielgerichteten Wege, sondern vor allem die Umwege, Abwege und Nebenwege, die sich besonders zur narrativen Entfaltung und zur sinnbildlichen Aufladung anbieten. Die Beiträge dieses Sammelbandes verdeutlichen diese narrative Multivalenz erzählter Wege und verorten dabei die untersuchten Texte auch im transkulturellen Erzählen vormoderner Literatur.
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