Subjektführung und -ermächtigung? Kritische Anmerkungen zur Analyse neoliberaler Regierungsstrategien
Abstract
Die Motivation der Auseinandersetzung besteht darin, die Bedeutung und Handlungsmacht des Subjekts innerhalb neoliberaler Regierungsprogramme besser zu verstehen. Ausgehend vom theoretischen Subjektverständnis Michel Foucaults wird zunächst erarbeitet, welches Widerstandspotential sein Denken hinterlässt. Gerade weil die von Foucault beeinflussten deutschen Gouvernementalitätsstudien (GS) dieses Potential aber kaum aufgreifen und auf theoretischer Ebene verarbeiten, bedürfen sie einer kritischen Auseinandersetzung. Es stellt sich demgemäß die Frage ihrer theoretischen und kritischen Gehalte, aber auch die nach der Wirkung von Kritik in der Soziologie überhaupt. Der kritische Wirkungsgrad der GS – so kann festgestellt werden – reicht über kritische Reflexion nicht hinaus und bleibt bezüglich selbstermächtigender Praktiken folgenlos. Damit reihen sie sich in eine Vielzahl weiterer soziologischer Strömungen ein. Vorausgesetzt, dass Kritik über diesen Zustand hinausweisen will, müssten sich soziologische Analysen unter anderem stärker auf die Möglichkeiten des Freilegens und Betonens von Gestaltungsspielräumen innerhalb institutioneller Ordnungen ausrichten.
Bitte zitieren Sie diesen Beitrag wie folgt:
Hebel, T. (2015). Subjektführung und -ermächtigung? Kritische Anmerkungen zur Analyse neoliberaler Regierungsstrategien. “forsch!” - Studentisches Online-Journal der Universität Oldenburg, 1(2), 1–9. urn:nbn:de:101:1-20151208867