Brevitas 3: Brüchige Finalität. Erzähl- und kulturhistorische Perspektiven auf das Ende in vormoderner Kleinepik
hg. von Mareike von Müller und Michael Schwarzbach-Dobson
Abstract
Der vorliegende Sammelband beleuchtet Konzeptionen, Darstellungsformen und Deutungsmuster des poetischen Endes im Feld mittelalterlicher Kleinepik. Das Ende ist eine kulturell überaus wirkmächtige Strategie der Sinnerzeugung, die Abgeschlossenheit signalisiert und Ziel wie Ergebnis des Davorliegenden definiert. Schon historisch tritt das Ende allerdings als polymorphes Phänomen in Erscheinung, dessen nähere Bestimmung eine Herausforderung darstellt. In der vormodernen Kleinepik wird die Frage nach Ein- und Abgrenzung des Endes in besonderer Weise virulent. Hier erweist sich das Ende oftmals als brüchig, da Handlungsende und Schlussgebung gegenläufige Semantiken entfalten. Anhand konkreter Fallbeispiele gehen die Beiträge der Frage nach, ob und auf welche Weise das Ende Abgeschlossenheit herzustellen vermag und wie sich sein ordnungsstiftendes Potential zum Grad seiner Offenheit verhält.
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