Von emsigen Ameisen und schlafenden Löwen. Zu ›narratio‹ und ›moralisatio‹ im ›Reinhart Fuchs‹

Autor/innen

  • Marion Darilek

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE2018110

Abstract

Anhand der Ameisenhandlung untersucht der Beitrag das Verhältnis von narratio und moralisatio im Reinhart Fuchs. Von der positiven moralischen Aufladung, den führerlosen Gesellschaften sowie der enormen Stärke der Ameisen ausgehend, wird verfolgt, wie das Tierepos die Ameisen und ihren Herrn im Kontrast zum Löwenkönig zunächst als Exempel für unbedingte soziale Loyalität und, unter Rückgriff auf Heldenepik und Heroik, für aufopfernden Heldenmut aufbaut. Am Ende jedoch bricht der Text mit diesem Ideal, da der Ameisenherr sich letztlich doch als eigennützig und als anfällig für Reinharts List erweist. Die aufgezeigten narrativen Verfahren bewirken so die völlige Auflösung moralischer Idealität.

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Veröffentlicht

29.05.2018