Widersprüchliche Weiblichkeit: Enite und ältere Isolde als Beispiel
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20203101Abstract
Der Beitrag befasst sich mit zwei weiblichen Figuren höfischer Romane – der Enite aus Hartmanns ›Erec‹ und der irischen Königin aus dem ›Tristan‹ Gottfrieds von Straßburg –, ihre Widersprüchlichkeit dabei verstanden als Unvereinbarkeit ihres Handelns und Verhaltens mit bestehenden Rollenvorgaben. Beide Figuren unterlaufen, indem sie ihre intellektuelle und rhetorische Überlegenheit nutzen, um sich aufdringlicher Gegner zu erwehren, den im Roman präsent gehaltenen Weiblichkeitsdiskurs, wenngleich mit unterschiedlicher Stoßrichtung. Bestätigt im Fall der Enite das abweichende Verhalten letztlich doch das vom Erzähler favorisierte Weiblichkeitsideal, korrigiert es im anderen Fall das herkömmliche Konzept nicht zuletzt deshalb, weil sich der Erzähler mit der Ehefrau, Mutter und Königin gegen den Vertreter traditioneller Weiblichkeitsvorstellungen verbündet. Doch auch im Erecroman nimmt das ›andere‹ weibliche Verhalten breiten Raum ein und trägt zur Ausdifferenzierung des Figurenprofils, vielleicht auch zur Neujustierung traditioneller Vorstellungen bei.
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