›ez was guot leben wænlîch hie‹: ›Iwein‹ und Laudine im Widerspruch
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https://doi.org/10.25619/BmE20203102Abstract
Hartmanns von Aue ›Iwein‹ erzählt eine Geschichte, die, wie sein Vorgänger ›Erec‹, den Weg des Protagonisten von einer Verfehlung über eine Krise bis zur endgültigen Rehabilitierung (und somit zum Happyend) schildert. Dass es eben zu keinem glatten Happyend kommen kann, zeigt sich vor allem in der Gestaltung der Quellenkönigin Laudine. Diese Figur entpuppt sich als eine selbstverantwortliche, rationale Herrscherin, deren mimetische Ausfaltung den Anforderungen ihrer thematischen Rolle widerspricht. Zwischen ihr und Iwein entwickelt sich ein instabiles Verhältnis, welches nicht auf gegenseitiger minne, sondern vor allem auf Missverständnissen beruht. Die Figur Laudine erweist sich nach einer detaillierten Betrachtung nicht nur als in sich widersprüchlich, sondern ihre Konzeption wirft auch wichtige poetologische Fragen auf. Im vorliegenden Beitrag – einer Skizze im Vorgriff auf meine Dissertation – wird ein Versuch unternommen, Laudine als Figur zu beschreiben und festzustellen, wodurch genau ihre Gestaltung von Hartmanns Vorlage abweicht und welche poetologischen Konsequenzen im Hinblick auf widersprüchliche Figurengestaltung dies mit sich zieht.
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