Widersprüchliche Figuren im ›Prosalancelot‹. Überlegungen zu Interferenzen von romanhaftem und chronikalischem Erzählen

Autor/innen

  • Matthias Meyer

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20203104

Abstract

Der Beitrag vergleicht unterschiedliche Arten von Widersprüchen in der Figurenzeichnung und geht dabei von der – mit Rückgriff auf David Lodge und James Phelan – begründeten Annahme aus, dass Widersprüche immer ein Erklärungs- und Aussagepotential haben, das genutzt werden muss und nicht vorschnell als mittelalterliche Eigenart kategorisiert werden sollte. Konkrete mittelalterliche Beispiele werden einer Wiener Prosachronik des späten 15. Jahrhunderts und dem ›Prosalancelot‹ entnommen und zur These geführt, dass Widersprüchlichkeit (auch) ein Zeichen für hochrangige Adlige sein kann, deren Verhalten sich einer Begründungsnotwendigkeit entzieht und die in fiktionalen Texten auch durch physische Besonderheiten gekennzeichnet werden.

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Veröffentlicht

16.06.2020 — aktualisiert am 16.06.2020

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