Dilatatio materiae? Heldensage latein im ›Waltharius‹
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20203125Abstract
Die germanistische Forschung zum Wiedererzählen konzentriert sich seit einigen Jahrzehnten intensiv darauf, wie Stoffe aus ganz verschiedenen Zusammenhängen – nicht selten herstammend aus dem französischen Romanerzählen des 12. Jahrhunderts – in (mittelhoch-)deutsche Sprache gebracht werden. Ungleich seltener hat man sich damit befasst, wie das Wiedererzählen im ›benachbarten‹ lateinischen Bereich funktioniert, noch seltener damit, was geschieht, wenn dort genuin ›volkssprachliche‹ Stoffe verarbeitet werden. Diese Forschungslücke – am Beispiel des ›Waltharius‹ – ein Stück weit zu füllen, ist das Anliegen dieses Beitrags. Im Vergleich dieses spezifischen Modus eines lateinischen Wiedererzählens mit dem ›deutschen‹ Wiedererzählen vor allem des 12. und 13. Jahrhunderts treten die Charakteristika sowohl des lateinischen als auch des deutschen Wiedererzählens umso deutlicher hervor. Poetische Bereiche, die im Folgenden bedacht werden, sind in Anlehnung an die lateinischen Poetiken des Hochmittelalters sowie an den bisherigen Forschungsdiskurs zum Wiedererzählen: Stil und Ornat, Deskription und Digression sowie Probleme der Handlungslogik.
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