›Konsonantes‹, ›dissonantes‹ und perspektivisches Erzählen. Medeas Hilfe für Jason (›Trojanerkrieg‹)

Autor/innen

  • Jan-Dirk Müller Ludwig-Maximilians-Universität München

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20214133

Abstract

Der von Genette eingeführte Begriff der Fokalisierung (focalisation) bedarf in Historischer Narratologie der Differenzierung. Die Verteilung des Erzählvorgangs auf mehrere Instanzen (Erzähler, Figuren) kann sehr viele verschiedene Funktionen haben und ist noch keine hinreichende Bedingung perspektivischen Erzählens. Perspektivisches Erzählen  sollte den Formen der Fokalisierung vorbehalten sein, in denen verschiedene Erzählerstandpunkte gleichberechtigt und ohne Hierarchisierung nebeneinander stehen. Der Artikel untersucht an höfischen Romanen Formen der Fokalisierung, die allesamt nur Ansätze zu perspektivischem Erzählens haben. Am weitesten geht Konrad von Würzburg, der Erzählerstandpunkt und Figurenstandpunkt dissonant und, ohne sie aufeinander zu beziehen, nebeneinander stehen lässt.

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Veröffentlicht

29.03.2021