Erzählen in den Lücken der Vorlage. Albrechts ›Jüngerer Titurel‹, Wolframs ›Parzival‹ und das Problem der Plot-Zeit
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20203136Abstract
Harald Haferland hat die These aufgestellt, dass Zeit in mittelalterlichen Texten nicht als eine von der Handlung unabhängige Zeitleiste erscheine, sondern sich primär in der Abfolge der Ereignisse ausdrücke (BmE [1] 2018, S. 145 und S. 151). Der vorliegende Beitrag diskutiert die These am Beispiel von Albrechts ›Jüngerem Titurel‹. Ansatzpunkt ist dabei, dass die bereits von Wolfram initiierte Parallelführung von ›Parzival‹- und ›Titurel‹-Handlung es Albrecht als Fortsetzer des ›Titurel‹ gestattet, die Handlung des ›Parzival‹ als Orientierungspunkt heranzuziehen und sie mit Ereignissen des ›Jüngeren Titurel‹ abzugleichen. Zeit wird damit zwar nicht als Zeitleiste, wohl aber als Netz von Relationen fassbar.
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