Zeit, Transzendenz und Transgression. ›Narrative Identität‹ in Wolframs von Eschenbach Kyot-Exkurs

Autor/innen

  • Antje Sablotny

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20214142

Abstract

Folgender Aufsatz widmet sich mit dem Kyot-Exkurs einer metareflexiven Schlüsselstelle für den Wolfram’schen Gralsroman, weil hier für die âventiure von Parzival eine eigene Geschichte entworfen wird. Das Erzählen dieser Geschichte zeichnet sich durch narrativ komplexe Zeitrahmen-Überschreitungen aus, welche mit Paul Ricœur als Transgressionen zwischen zwei Zeitrahmen, dem der phänomenologischen und der kosmologischen Zeit, beschreibbar sind. Mit ihnen wird die Anbindung der âventiure an die Transzendenz in die Erzählung implementiert, die sich wiederum als Spannung zwischen narrativer Verknüpfung und Differenzierung jener Zeitrahmen äußert. Als (Re-)Figurationen von Erzählungen stiften diese Zeitrahmen-Überschreitungen für Wolframs ›Parzival‹ und seine Erzählgemeinschaft Identität, die mit Ricœur als ›narrative Identität‹ präzisiert werden kann.

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Veröffentlicht

04.03.2021