›man wolle dan dem leser eins drincken geben‹. Zu Trink- und Ratsheischen als narrativen Kontakträumen und ihrem Überlieferungsstatus in der Spielmannsepik

Autor/innen

  • Nadine Jäger

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20214145

Abstract

In den Trinkheischen der Spielmannsepen ›Salman und Morolf‹, ›Münchner Oswald‹, ›Orendel‹ und ›Herzog Ernst‹ G wurde bisher entweder die Manifestation der historischen oralen Vortragssituation oder deren stilistisch wirksame Nachbildung gesehen. Das vorliegende Experiment setzt dem eine alternative Lesart entgegen, indem es, ausgehend vom Überlieferungsbefund, nach der textinternen Funktionalisierung verschiedener Heischetypen fragt. Erst auf diesem Weg zeigt sich, dass Trink- und Ratsheischen den Rahmen für die konzentrierte Inszenierung verschiedener Kontaktphänomene darstellen: Sie eröffnen Räume, in denen differente zeitliche Ebenen in Berührung kommen und narrative Instanzen ihre Autoritätsansprüche aushandeln.

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Veröffentlicht

04.03.2021