Heterogene Autorschaft und digitale Textanalyse. Ein Experiment zum kompilatorischen Erzählstil Konrads von Würzburg
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20214157Schlagworte:
Konrad von WürzburgAbstract
Der ›Trojanerkrieg‹ Konrads von Würzburg führt heterogenes Quellenmaterial antiker und mittelalterlicher Texte mit maximalen Integrationsansprüchen zusammen, ohne die Spannungen seiner monumentalen Kompilation leugnen. Während diese Ansprüche bislang vor allem aus poetologischen Selbstreflexionen abgeleitet und anhand herausgehobener Einzelepisoden diskutiert wurden, sucht der Beitrag die Frage nach Konrads Erzählstil in einem methodischen Neuansatz digitaler Literaturwissenschaft am Gesamttext empirisch zu überprüfen: Wie homogen bzw. heterogen adaptiert Konrad seine Quellenvorgaben, in welchem Maße prägen kompilatorische Züge auch die Oberfläche des Textes? Und inwiefern lassen sich daraus Rückschlüsse für das Erzählprofil des ›Trojanerkriegs‹ insgesamt ziehen? Wie stilometrische Binnenanalysen von Wort- und Formelverwendungen aufweisen, ist Konrads Roman weder durchgängig einem homogenen Integrationsstil verpflichtet noch einem heterogenen Kompilationsstil. Vielmehr lässt der Text signifikant unterschiedliche Partien hervortreten, die neue Fragen sowohl an Konrads auktoriale Programmatik als auch an die Konrad-Forschung stellen.
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