Fuchs und Dachs. Zur (Trans-)Formation einer interspezifischen Tiergemeinschaft im ›Roman de Renart‹ und im ›Reinhart Fuchs‹

Autor/innen

  • Marion Darilek

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20222169

Abstract

In komparatistischer Perspektive wird die Formation und Transformation der speziesübergreifenden Figurenverbindung von Fuchs und Dachs untersucht, die für die altfranzösische wie die mittelhochdeutsche Tierepik gleichermaßen bedeutsam ist. Denn die Beziehung von Fuchs und Dachs nimmt im Erzähluniversum des ›Roman de Renart‹ wie des ›Reinhart Fuchs‹ eine Sonderstellung ein, da ihre Interaktion frei von Verrat ist. Beleuchtet werden sowohl die (nur vermeintlich zeitlosen) ›natürlichen‹ Hintergründe dieser Paarkonstellation im mittelalterlichen Tierwissen als auch die sozialen und kulturellen Prinzipien, Normen und Werte, auf welchen diese vertrauensvolle Verbindung fußt. Durch den Vergleich ausgewählter branches des ›Roman de Renart‹ mit der mittelhochdeutschen Adaptation des Fuchsepos wird dabei sowohl die Konstanz als auch die Variabilität dieser sozialen Gemeinschaft deutlich. Beantwortet werden sollen so die übergeordneten Fragen nach dem Beitrag dieses Figurenpaars zur tierepischen Reflexion politischer und kultureller Ordnungsentwürfe und nach der Veränderlichkeit jenes Nachdenkens im historischen Verlauf.

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Veröffentlicht

12.09.2022