Die Spitze einer Feenerzählung. Überlegungen zur ›Königin vom Brennenden See‹
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20225172Abstract
Der Beitrag nimmt ›Die Königin vom Brennenden See‹ in den Blick, die seit 45 Jahren, seit Paul Sapplers Edition 1977, zumeist als bloßes Aufzählungsglied erscheint, wenn man Beispiele für mittelhochdeutsche Feenerzählungen aufsagt. Ziel ist es, nicht nur zur interpretatorischen Erschließung eines hauptsächlich rein nominell präsenten Einzeltextes beizutragen, sondern auf dieser Grundlage auch einige übergreifende Fragehorizonte zu eröffnen, die für andere Texte nach demselben Erzählmuster ebenfalls von Relevanz sein könnten. Einleitend wird eine Poetik der Deeskalation vorgestellt, um einen Einblick in die Machart dieser anonymen Feenerzählung zu gewähren. Sodann gilt es, das ungewöhnliche Berührungs- bzw. Verwundungstabu zu diskutieren: Der Mann darf die ›Fee‹ nicht blutig machen. Die Analyse kreist um die glufe, die Schmucknadel als Requisit des Tabubruchs, die die Frage nach der Rolle von Dingen in der Dramaturgie des Übertritts aufwirft sowie poetologische, wortgeschichtliche und datierungstechnische Überlegungen zusammenschließt.
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