Renart als ›Demiourgos‹. Tierfabel und Weltordnung im ›Renart le Contrefait‹

Autor/innen

  • Richard Trachsler

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20222176

Abstract

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts schreibt ein Épicier de Troyes in der Champagne ›Renart le Contrefait‹, der in zwei abrupt abbrechenden Redaktionen überliefert ist. Es ist dies eine der letzten genuin mittelalterlichen Bearbeitungen des Renart-Stoffes in französischer Sprache und stellt auch ein unicum in der Gattungs­ge­schichte des Renart-Romans dar: Renart tritt hier in außergewöhnlichem Maß auch als Erzähler hervor: Bibelepisoden, Fabliaux, Lais, aber auch historische Ereig­nisse, die den Universalchroniken entnommen sind, werden von Renart nacherzählt und in gewissem Sinne neu ausgelegt. Auch das tragische Schicksal von Perce Haie, Renarts Sohn, wird im Munde des Vaters Anlass für eine Lektion in Pragmatismus, die das eigene Handeln legitimiert.

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Veröffentlicht

12.09.2022