Die Tierepik und der Ort des Politikrealismus im Mittelalter. Machiavelli begegnet dem Fuchs

Autor/innen

  • Bee Yun

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20222180

Abstract

Die Studie stellt das politische Denken von Niccolò Machiavelli (1469–1527) mit den mittelalterlichen Fuchserzählungen in einen Zusammenhang und diskutiert die ideengeschichtliche Implikation der Parallele. Im Vordergrund steht die sichtbare Affinität zwischen dem politikrealistischen Argument Machiavellis in ›Il principe‹ und dem Pragmatismus, der in den Fuchserzählungen seit dem 13. Jahrhundert zum Ausdruck kommt. Methodologisch greift die Untersuchung dabei auf kommunikationstheoretische Überlegungen zurück. Es wird gezeigt, dass der Politikrealismus Machiavellis von älteren Diskurstraditionen vorbereitet wird und insofern – anders als gemeinhin angenommen – keinen radikalen diskursiven Bruch darstellt. Zugleich wird die Bedeutung der erzählenden Literatur als einer wichtigen Quelle für die Rekonstruktion des Politikdiskurses in Spätmittelalter und Renaissance bekräftigt.

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Veröffentlicht

12.09.2022