Unterscheiden im Gleichmachen: Die verwirrende Funktion von Wein in den frühneuzeitlichen ›Weingrüßen‹
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20221237Abstract
Die Nürnberger ›Weingrüße‹ inszenieren den Wein in ganz unterschiedlichen Weisen als Grenzmedium. Über den Weingenuss und die Beziehung zum Wein werden in allen Weingrüßen Differenzierungen sichtbar oder aufgehoben; signifikant häufig aber erscheint der Wein als paradoxes Grenzmedium, der ein und dieselbe Unterscheidung sowohl bestätigt als auch aufhebt. Die auffällige Inszenierung des Weins als Grenzmedium kann soziohistorisch gedeutet werden: Der ›Sitz im Leben‹ der Weingrüße lässt sich im Rahmen der Nürnberger Handwerkergesellschaften plausibilisieren, die nach dem Zunftverbot über Weingruß und -segen quasi-zünftige Convivien performieren konnten.
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