Die Ästhetik des Seesturms in Felix Fabris ›Evagatorium‹. Vom Erzählen als geistiger Pilgerfahrt und der Seereise als Medium der Gotteserfahrung
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE202417245Abstract
Die Reise eines Pilgers gleicht der Lektüre eines ›topographischen Textes‹. Wenn der Reisende nach seiner Heimkehr zum Autor wird und von seiner besonderen Lektüreerfahrung erzählt, erschafft er eigene literarische Räume, die die Rezipienten auf ihrer geistigen Pilgerreise durchwandern können. Eine besondere Art einer solchen virtuellen Pilgerreise ermöglicht die Lektüre von Felix Fabris ›Evagatorium‹. Mit Blick auf die Schilderung seiner ersten Pilgerfahrt im Jahr 1480 zeigt der Beitrag, welche Rolle das Meer bei dieser Reise zu Gott spielt und wie das Erzählen von der Seefahrt die Inszenierung eines eigenen Rezeptionsmodus ermöglicht – einer eigenen Art der Gottes- und Naturwahrnehmung, die nicht nur im intellektuellen Nachvollzug bestimmter Wissensstrukturen liegt, sondern auch eine emotionale Komponente erhält. Insbesondere mit der stürmischen Rückfahrt wird eine letztendlich auf Gott bezogene Ästhetik der Natur inszeniert, deren richtige Wahrnehmung einen eigenen Zugang zu Gott gestattet.
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