Es lebe der Tod! Sinnparadoxien in mittelalterlichen Exempeln
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20242264Abstract
Der Beitrag verfolgt narrative Konstellationen, die im Anschluss an Odo Marquard aus der Paradoxie von Mortalität – der Notwendigkeit des Todes – und Finalität des Lebens – der Notwendigkeit der Sinngebung – resultieren. Im Oxymoron des lebenden Todes tritt zum einen die Paradoxie menschlicher Existenz real und allegorisch vor Augen. Zum andern findet die Frage nach der Sinnbildungsfunktion des Erzählens im Tod ihre ultimative Herausforderung. Vorgeführt werden Differenzen von individueller Betroffenheit und sozialer Opferlogik, kasuistische Konkurrenzen sozialer Werteregister sowie die ideologische Verwaltung von Grenzüberschreitung zwischen Leben und Tod. Dabei erweist sich das Thema als unerschöpfliches Reservoir für ein Erzählen, das die inventio an ihre Grenzen treibt. Es sind durchweg besondere Fälle, die konventionelle Erwartung an Sinn und Erzählen durch spezifische Verfahren unterminieren: Aufschub, Beispiel, Kasus, Oxymoron, Allegorie, Ironie, Fortuna.
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