Kausalität verabschieden. Lineare gender-Gerechtigkeit und der Weg zum Ende in der ›Buhlschaft auf dem Baume‹
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE20242271Abstract
Nach einer Diskussion der wissenschaftstheoretischen Positionen von David Hume und John L. Mackie wird ›Kausalität‹ als literaturwissenschaftliche Kategorie verworfen: Kausalitätsattributionen zu Erzähltexten bleiben meist individuelle Spekulationen, da notwendige und hinreichende Bedingungen sowie die Regularitätsannahmen nicht verlässlich gefasst werden können. In der ›Buhlschaft‹ werden Kausalitätsannahmen der Figuren der Lächerlichkeit preisgegeben. Dennoch wird der Text stringent und auch in axiologischer Hinsicht plausibel zu einem Ende geführt, bei dem der finale Erfolg die Ehefrau für ihr Leid am Textbeginn entschädigt. Mit der Fiktion einer freiwilligen dauerhaften Affäre mit Petrus bestraft sie den Blinden für die Einschränkung ihrer körperlichen Selbstbestimmung und rächt die Qualen, die er ihr mit dem eisen halfter zugefügt hat.
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