Trojanisches Erzählen. Narrationseffekte an den Grenzen der Diegese und einige Überlegungen zu den Regeln der Erzählkultur des Mittelalters
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE201813Abstract
Der Beitrag widmet sich ›Erzähltrojanern‹ – kurzen, zunächst unauffälligen ›Gastauftritten‹ extradiegetischer Stimmen innerhalb der Diegese, die jedoch bei genauerer Betrachtung vielfältige interpretatorische Möglichkeiten eröffnen. Exemplarisch hierfür werden knappe Erzählerkommentare im Kontext des Wiedererzählens (an Beispielen aus dem ›Erec(k)‹), zwischen Figuren- und Erzählerrede changierende Inschriften (an Szenen aus ›Wigalois‹ und ›Parzival‹) sowie Dialoge mit narrativen Instanzen (am Beispiel der Frau Minne in ›Iwein‹ und ›Meleranz‹) untersucht. Ziel des Beitrags ist dabei, zugleich eine Perspektive zur Annäherung an latente Regularitäten mittelalterlichen Erzählens anzubieten.