Remetaphorisierendes Wiedererzählen. Die Pfingstszene in der ›Erlösung‹ und in Heinrichs von Neustadt ›Von Gottes Zukunft‹

Autor/innen

  • Anja Becker Ludwig-Maximilians-Universität München

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE2020380

Abstract

Es wird argumentiert, dass die Erzählpoetik deutscher Bibelepen des Mittelalters von einem spezifischen Typ des Wiedererzählens geprägt ist, den man als ›remetaphorisierendes Wiedererzählen‹ beschreiben kann. Bibelepisches Wiedererzählen bewegt sich in einem vierpoligen Spannungsfeld, das von den beiden eher stabilen Größen materia und (kognitiver Leit-)Metapher sowie den beiden eher variablen Größen artificium und Sinn konstituiert wird. Am Beispiel der Wiedererzählungen des lukanischen Pfingstereignisses in der ›Erlösung‹ und in Heinrichs von Neustadt ›Von Gottes Zukunft‹ wird gezeigt, wie intensiv sich die Dichter mit den biblischen Metaphern auseinandersetzen und welch erstaunliche semantische, ästhetische und performative Effekte sie remetaphorisierend hervorbringen.

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Veröffentlicht

06.05.2020