Vom Aussehen und Entsorgen Medusas. Konsequenzen intermedialen und intertextuellen Erzählens in Strickers ›Daniel‹ und Pleiers ›Garel‹
DOI:
https://doi.org/10.25619/BmE2020382Abstract
Der Beitrag untersucht Bearbeitungen der aus Ovids ›Metamorphosen‹ bekannten Erzählungen von Perseus’ Erwerb des Medusenhaupts sowie der Befreiung Andromedas aus den Fängen eines Meerungeheuers in den Artusromanen des Strickers und des Pleiers. Dabei kann gezeigt werden, welch unterschiedliche Möglichkeiten der zugrunde gelegte Stoff für die Etablierung eines je anders gelagerten Heldenkonzepts bietet, indem dieselbe Geschichte einmal im intermedialen Zugriff auf Bildmedien, einmal im intertextuellen Rückgriff auf narrative Vorlagen erzählt wird, was nicht zuletzt Konsequenzen für die inhaltliche Gestaltung zeitigt. So erscheint das mit einem über Blicke tötenden Haupt bewaffnete Monster im ›Daniel‹ im Spiegelbild des Kopffüßlers, im ›Garel‹ hingegen in hybrider Gestalt eines Kentauren, womit erst die Etablierung des Helden als einerseits listenreiches und reflektierendes Subjekt, andererseits als tatkräftiger und rühmenswerter Aventiureritter einhergeht. Die in Abgrenzung zur stofflichen Vorgabe jeweils notwendige Entsorgung des medusenhaften Haupts erfolgt entsprechend im Rahmen einer verschiedene Handlungsoptionen eruierenden erzählten Entscheidungssituation beziehungsweise im Zuge einer erneuten Ausrichtung auf verschiedene, mitunter mythisch geprägte Erzählungen.
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