Themenheft und Panel

13.09.2022

Wir freuen uns, das Erscheinen unseres 11. Themenheftes Die Zeit der sprachbegabten Tiere. Ordnung, Varianz und Geschichtlichkeit (in) der Tierepik bekannt geben zu können!

„Die Sprachbegabung der Fabeltiere wurde als Indiz eines fiktionalen Erzählens verstanden, das menschliche Verhältnisse überzeitlich im Spiegel unveränderlicher Tiernatur kenntlich werden lässt. Reden, Denken und Handeln der Figuren des vormodernen Tierepos sind jedoch keineswegs im Sinn eines poetischen a priori säuberlich von der lediglich uneigentlichen Zeichenfunktion ihrer stummen, unvernünftigen Animalität zu scheiden, sondern darauf angelegt, das Vertrauen des Menschen auf eine ihm eigene Rationalität und Handlungsmacht zu verunsichern. Im Formenspektrum der Gattung wie in einzelnen Texten wird diese Verunsicherung produktiv: Die Erwartung normbegründender Unveränderlichkeit der Natur entwickelt sich zum Kontrapunkt von Ordnungsentwürfen mit offener Zeitlichkeit; es zeigen sich Szenarien unbestimmbarer Intentionalität, geschichtlicher Wandelbarkeit und krisenhafter Alternativität.“

Außerdem möchten wir Sie und Euch auf das von den BmE veranstaltete Panel Vereindeutigendes Erzählen in der mittelalterlichen Literatur beim Germanistentag in Paderborn aufmerksam machen (Mittwoch, 28.09.2022, von 10:30 bis 12:30h). Zur Vorbereitung auf die Diskussion (zu der wir herzlich einladen) hier bereits die Preprints:

Manuel Braun: Begrenzte Reichweite. Tendenzen zur Vereindeutigung im Nibelungenlied C  

Margit Dahm: Vereindeutigungen der Helena-Figur in der anonymen Fortsetzung von Konrads von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘