»Eins mals was mir mein weyl gar lang.« Narrative Muster und thematische Schwerpunkte in den Ich-Erzählungen des Hans Sachs am Beispiel seiner Minnereden

Autor/innen

  • Barbara Sasse

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20203116

Abstract

Der Beitrag widmet sich den Dichtungen mit einem homodiegetischen Erzähler des Hans Sachs (1498–1567). Ausgehend von einer ersten formalen und thematischen Klassifikation des Gesamtkorpus wird die Verwendung des homodiegetischen Formats am Beispiel eines Teilkorpus genauer untersucht: den Texten, die sich mit dem Thema der weltlichen Liebe zwischen Mann und Frau beschäftigen und somit in der Gattungstradition der Minnerede stehen. Sachs dekliniert die dafür typische homodiegetische Rahmenkonstruktion anhand zwei differenter, auch zeitlich sukzessiv entwickelter Grundmuster, die sich im Kern durch die verschiedene ontologische Situierung der Binnendiegese (›faktuale‹ vs. allegorische Erfahrungswelt) abgrenzen. In Bezug auf die homodiegetische Instanz korrelieren diese mit jeweils differenten Positionierungen (als Beobachter bzw. Akteur) und Funktionszuweisungen (Subjekt oder Objekt der Lehre), die wiederum beiderseits am Schluss auf der externen Ebene im biographischen Autor-Ich des Dichters Sachs zusammenlaufen.

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Veröffentlicht

01.09.2020