Sujets et savoirs en mouvement. Variations sur le ‹Roman de la Rose› dans la littérature allégorique italienne à la fin du XIIIe siècle (‹Il Fiore›/‹L’Intelligenza›)

Autor/innen

  • Robert Fajen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

DOI:

https://doi.org/10.25619/BmE20203134

Abstract

Der Beitrag untersucht zwei Beispiele für die frühe Rezeption des ›Roman de la Rose‹ in Italien. In ›Il Fiore‹ (um 1285/1295) werden die zentralen Handlungssequenzen des französischen Vorbilds in 232 Sonetten wiedergegeben. Mit ihren Lücken und Sprüngen untergräbt die lyrische Form jegliche narrative Kohärenz und Kohäsion; wie bei Guillaume de Lorris und Jean de Meun wird auf diese Weise ein instabiles, dynamisches ›Ich‹ in Szene gesetzt. In ›L’Intelligenza‹ (um 1300) erscheint der Erzähler-Sprecher von Anfang an durchlässig – ein mobiler Standpunkt, der von der Vielfalt der Welt durchquert wird und deshalb fast gänzlich verschwindet. In allen drei Texten lässt sich subjektives Wissen nicht in einem einheitlich gestalteten, linear organisierten Schema abbilden. Weil es sich durch seine Bindung an ein ›Ich‹ permanent neu konfiguriert, bedarf dieses Wissen einer besonderen, gleichermaßen narrativen und nicht-narrativen Form, die offen, vielfältig und beweglich ist.

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Veröffentlicht

01.09.2020